Das erst 17-jährige Nachwuchstalent Alicia Beer knackte in Domat/Ems gleich drei Bündnerrekorde.
Zuerst dominierte sie die Qualifikation der Juniorinnen und Junioren im Liegendmatch mit 619.6 Punkten. Im anschliessenden Finale verbesserte sie ihren eigenen Bündnerrekord um zwei Punkte und gewann deutlich vor ihrer Trainingskollegin Martina Herrli. Bronze ging an Amina Flisch.
Am Nachmittag zeigte Alicia Beer im Dreistellungswettkampf erneut das beste Qualifikationsresultat – und stellte damit den dritten Bündnerrekord am selben Tag auf. Im Final führte zunächst Martina Herrli, die jedoch nach einem Scheibenfehler eine Null schreiben musste. Abgesehen davon zeigte sie eine hervorragende Leistung. Doch auch Beer überzeugte, übernahm die Spitze und gab sie nicht mehr her. Das Podium war identisch mit jenem im Liegendmatch: Gold für Beer, Silber für Herrli, Bronze für Flisch.
Tomaschett setzt sich bei der Elite durch
Bei der Elite bewies Annina Tomaschett einmal mehr ihre Klasse. Erst vor wenigen Wochen hatte sie mit dem Schweizer Team an den Europameisterschaften in Châteauroux (FR) die Bronzemedaille gewonnen. Nun wurde sie den hohen Erwartungen im Dreistellungswettkampf gerecht und siegte überlegen vor Lars Färber und Selina Lötscher.
«Ich habe viele 10er geschossen, aber keine hohen. Mit diesem Resultat hätte es auf internationaler Ebene nicht gereicht», zeigte sich Tomaschett trotz Sieg selbstkritisch.
Im Liegendmatch musste sie sich mit Rang vier zufriedengeben. Den Sieg holte sich «Alleskönner» Norbert Caviezel, der neben seinen vielen 300-Meter-Medaillen nun erstmals auch mit dem Kleinkalibergewehr triumphierte. Kurz vor Schluss wurde es nochmals spannend: Eine 8 liess Caviezels Vorsprung schmelzen, sodass Lars Färber fast aufschliessen konnte. Am Ende trennten die beiden lediglich 0.1 Punkte. Dritter wurde Roland Schmed.
Neuer Finalmodus
Für das Finale der Disziplin 3x20 hat die ISSF einen neuen Modus angekündigt. Dieser soll ab 2026 umgesetzt werden und umfasst 24 Schüsse stehend in der gleichen Abfolge wie im Luftgewehr. Um das neue Format zu testen, wurde es dieses Jahr bereits an den Bündner Meisterschaften durchgeführt und ist bei der Mehrheit der Anwesenden sehr gut angekommen.
Titel für Casutt und Margreth bei den Veteran:innen
Bei den Veteraninnen und Veteranen setzten sich Andrea Casutt (aufgelegt) und Yvonne Margreth (frei) durch. Margreth hatte in der Qualifikation noch zu kämpfen: «Die Lichtverhältnisse waren sehr anspruchsvoll. Da fehlt mir die Routine, um schnell eine Lösung zu finden», erklärte sie.
Vor dem Finale suchte sie Rat bei der Qualifikationssiegerin Marie-Louise Degonda – und der Tipp fruchtete. Margreth fand zurück zu den 10ern und durfte sich am Ende über den Titel freuen.